Alle vier Jahre erobert die Fußball-Europameisterschaft die Herzen der Fans auf dem gesamten Kontinent. Was macht dieses Turnier so besonders?
Es ist nicht nur der Kampf um den begehrten Titel des Europameisters, sondern auch die Geschichte, die hinter jedem Turnier steckt.
Von überraschenden Siegen, unerwarteten Niederlagen bis hin zu legendären Spielen. Die Europameisterschaft ist mehr als nur ein Fußballturnier.
Kurze Zusammenfassung zur EM
- Die Europameisterschaft wird alle vier Jahre von der UEFA ausgerichtet.
- Das Turnier wurde 1960 zum ersten Mal veranstaltet und hat seitdem mehrere Änderungen im Reglement erfahren.
- Die ersten Europameisterschaften wurden im K.O.-Modus gespielt, mittlerweile gibt es Qualifikationsrunden.
Die Anfänge der Europameisterschaft
Die erste Fußball-Europameisterschaft fand 1960 in Frankreich statt. Damals noch unter einem völlig anderen Reglement als heute, war das Turnier ein echtes Novum.
Gespielt wurde im K.O.-Modus, und die russische Nationalmannschaft krönte sich zum ersten Europameister, indem sie das Turnier für sich entschied.
Mit jedem weiteren Turnier veränderte sich das Format, bis man schließlich bei der heutigen Form angekommen ist, in der es vor dem eigentlichen Turnier Qualifikationsrunden gibt.
Diese Qualifikationen führen zur Endrunde, bei der die besten Mannschaften Europas um den Titel kämpfen.
Die ersten Sieger und Meilensteine
Die frühen Jahre der Europameisterschaft waren von bekannten Namen und überraschenden Siegen geprägt. Spanien und Italien sicherten sich 1964 und 1968 den Titel, jeweils im eigenen Land.
Doch der erste große Triumph einer Mannschaft aus dem deutschsprachigen Raum kam 1972, als die Bundesrepublik Deutschland in Belgien Russland mit einem deutlichen 3:0 besiegte und Europameister wurde. Diesem Erfolg folgte 1980 der zweite Titel in Italien.
Dazwischen, im Jahr 1976, musste sich Deutschland jedoch der Tschechoslowakei geschlagen geben, die das Finale nach einem packenden Elfmeterschießen gewann.
Die Überraschungen der 80er und 90er Jahre
Die 80er Jahre brachten einige Überraschungen. Frankreich sicherte sich 1984 im eigenen Land den ersten Europameistertitel und zeigte damit, dass Heimvorteil durchaus einen Unterschied machen kann.
Doch 1988 in Deutschland sorgte Holland für einen historischen Moment: Die Niederländer gewannen ihr erstes und bisher einziges internationales Turnier. Der Sieg in Deutschland bleibt bis heute unvergessen.
In den 90er Jahren ging es nicht weniger aufregend weiter. 1992 schaffte Dänemark das Unglaubliche: Als Nachrücker, da Jugoslawien aufgrund von politischen Spannungen ausgeschlossen wurde, holten sie sich den Titel in Schweden.
Im Finale bezwangen die Dänen Deutschland mit 2:0 und gingen als eine der größten Überraschungen in die Geschichte der Europameisterschaft ein.
Deutschlands Comeback
Deutschland ließ sich jedoch nicht unterkriegen und kehrte 1996 in England triumphierend zurück.
Das Finale gegen Tschechien wurde mit 2:1 gewonnen, wobei der legendäre „Golden Goal“ von Oliver Bierhoff das Spiel entschied.
Dies war Deutschlands dritter EM-Titel und markierte einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte des Turniers.
Die Jahrtausendwende: Neue Sieger und unerwartete Helden
Das neue Jahrtausend brachte neue Sieger hervor. Frankreich holte sich im Jahr 2000 seinen zweiten Titel und setzte sich damit erneut als eine der stärksten Fußballnationen Europas durch.
Doch die vielleicht größte Überraschung kam 2004, als Griechenland unter der Leitung von Otto Rehhagel in Portugal den Titel holte.
Niemand hatte mit den Griechen gerechnet, doch sie spielten eine taktisch herausragende Europameisterschaft und besiegten im Finale das Gastgeberland Portugal.
Der Erfolg von Griechenland 2004
Dieser Sieg Griechenlands bleibt bis heute einer der am meisten diskutierten in der Geschichte des Turniers.
Mit einer kompakten Defensive und einer klaren taktischen Ausrichtung schafften es die Griechen, alle Erwartungen zu übertreffen.
Als Titelverteidiger waren sie bei der Europameisterschaft 2008 automatisch qualifiziert, doch an ihren Erfolg von 2004 konnten sie nicht mehr anknüpfen.
Moderne Entwicklungen: Gemeinsame Austragungen und neue Teams
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Europameisterschaft war die gemeinsame Austragung des Turniers durch zwei Gastgeberländer.
2008 organisierten Österreich und die Schweiz gemeinsam die EM, ein Modell, das auch 2012 fortgesetzt wurde, als Polen und die Ukraine das Turnier ausrichteten. Diese Entwicklung zeigt, wie sehr sich das Turnier über die Jahre verändert und weiterentwickelt hat.
Auch die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften wurde erweitert: 16 Teams treten an, um den Titel des besten Teams Europas zu erringen.
Die EM ist nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein Symbol für den Zusammenhalt Europas. Länder, die im Alltag vielleicht Rivalitäten pflegen, treffen hier auf dem Spielfeld zusammen, um im fairen Wettkampf gegeneinander anzutreten.
Es geht um Leidenschaft, Teamgeist und den unbändigen Willen zu gewinnen.
Ausblick auf die Zukunft der Europameisterschaft
Mit jedem neuen Turnier kommen neue Geschichten, neue Helden und neue Überraschungen. Die Europameisterschaft bleibt unvorhersehbar, was sie so faszinierend macht.
Wer wird der nächste große Sieger sein? Kann Deutschland seinen vierten Titel holen oder wird ein bisher weniger erfolgreiches Team Geschichte schreiben? Die Spannung bleibt bis zum letzten Moment erhalten.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Fußball-Europameisterschaft nicht nur ein Turnier ist, sondern ein Ereignis, das Generationen von Fans prägt. Die Geschichten der Vergangenheit, von überraschenden Siegen und unvergesslichen Momenten, lassen uns voller Vorfreude auf die kommenden Turniere blicken.
Datum: 10. November 2014 / Zuletzt aktualisiert: 17. September 2024